Rosenheim liegt am Zusammenfluss von Mangfall und Inn sowie an den Verkehrsachsen München-Innsbruck-Salzburg. Aus dem Jahr 1234 existiert die erste Erwähnung vom „Schloss Rosenheim“. 1328 erhielt Rosenheim das Marktrecht und im Jahr 1864 wurde der Markt Rosenheim durch den bayerischen Märchenkönig Ludwig II. zur Stadt erhoben. Die Entwicklung der Stadt ist eng mit der Innschifffahrt und dem Salzhandel verbunden. Der frühe Anschluss an die Eisenbahn brachte einen weiteren Aufschwung. Zuletzt hat die Landesgartenschau 2010 das Stadtbild neu geprägt. Heute hat die kreisfreie Stadt mehr als 60.000 Einwohner und ist als Zentrum eines Ballungsraums von etwa 150.000 Einwohnern wichtigstes Einkaufs- und Wirtschaftszentrum in Südostoberbayern. Mit ihrem italienischem Flair und dem attraktiven Umland bietet Rosenheim eine hohe Lebensqualität.
Der Kunstverein Rosenheim e.V. ist eine wichtige Vermittlungsinstanz für zeitgenössische Kunst innerhalb der Rosenheimer Kulturszene. Er bietet der Kunst ein Forum, in dem diese ausgestellt und breiten Kreisen der Bevölkerung sowie einem Fachpublikum nahegebracht wird. Eine seiner wichtigen Aufgaben besteht in der Vermittlung von aktuellen, experimentellen und innovativen künstlerischen Positionen von sowohl überregional als auch international anerkannten Künstlern. Als weitere Aufgabe übernimmt der Kunstverein die Pflege und Förderung der regionalen Kunst. Hierbei werden zum einen junge Künstler mit einer ersten Ausstellung und Katalogförderung unterstützt und zum anderen anerkannte und langjährige Mitglieder mit Werkschauen vorgestellt. Der Kunstverein Rosenheim bietet dazu u.a. ein abwechslungsreiches Jahresprogramm, das in den Ausstellungsräumen im ehemaligen Kraftwerk der Kunstmühle Rosenheim präsentiert wird.
Klepperstr. 19 | 83026 Rosenheim
Im Jahr 1855, zwei Jahre vor dem Eisenbahnanschluss Rosenheims, nahm im Süden des Marktes eine neu errichtete, industriell geprägte Getreidemühle ihren Betrieb auf. Die von einem Seitenkanal des Mangfallkanals angetriebene Mühle wurde wegen ihrer modernen, nach amerikanischem Vorbild eingerichteten Produktionstechnik, als „Kunstmühle“ bezeichnet. 1890 erfolgte eine umfangreiche Erweiterung der Kunstmühle nördlich der drei 1855 fertiggestellten Trakte durch eine große Weizenmühle. Der Erste Weltkrieg machte schließlich erneut eine Erweiterung der Mühle notwendig. Um größere Getreidevorräte lagern zu können wurde westlich an die Weizenmühle ein großes Silogebäude angebaut. Das Getreidesilo der Rosenheimer Kunstmühle wurde 1916 fertiggestellt. Es umfasste 75 rund 20 Meter hohe Siloschächte, in die über eine Förderanlage das Getreide eingebracht wurde. Über dem hohen ziegelgedeckten Walmdach erhob sich ein markanter Turm, der den Wasserspeicher der Sprinkleranlage enthielt. Mit einer Gesamthöhe von 54 Metern wurde der Silotrakt der Kunstmühle bald zu einem Wahrzeichen von Rosenheim. Ende der 1990er Jahre wurden die damals verfallenden ehemaligen Mühlengebäude zu Büros und einem großzügigen Café umgebaut.
Kunstmühlstr. 12 | 83026 Rosenheim
www.stadtarchiv.de/stadtgeschichte/rosenheim-im-wandel-der-zeit/detailseite/timeline/detail/die-kunstmuehle-rosenheim | www.giuseppe-amici.de/giuseppe-kunstmuehle
Die spätgotische Wallfahrtskirche Heilig Blut wurde durch den hohen Ansturm von Wallfahrern Anfang des 17. Jahrhundert durch ein Langhaus erweitert und im Jahre 1686/87 durch Johann Mayr im Stile des Barockes renoviert. Hervorzuheben sind vor allem die gut erhaltene Stuckdekoration im Inneren der Kirche sowie die oktogonale Brunnenkapelle im Außenbereich.
Zugspitzstr. 20 | 83026 Rosenheim
rosenheim.jetzt/touristinfo/sehenswuerdigkeiten/kirchen/wallfahrtskirche-heilig-blut
Die barocke Wallfahrtskirche St. Johann Baptist und Heilig Kreuz in Westerndorf am Wasen bei Rosenheim ist eine Filialkirche der Pfarrei Pang des Dekanates Rosenheim. Der auf kreisrundem Grundriss erbaute Hauptraum wird von einer gewaltigen Zwiebelkuppel gekrönt. Das Dach gilt als Deutschland größtes Zwiebeldach, zählt zu den größten freitragenden Holzkuppelkonstruktionen Europas und wird ohne Eisenteile nur durch Verzapfungen, Streben und Holznägel zusammengehalten. Der steil emporstrebende Innenraum mit seinem Ruhpoldinger Marmorboden, den drei dunkel gehaltenen, ernst wirkenden Altären und den freundlichen Stuckarbeiten, vor allem aber die fast orientalisch anmutende Architektur in malerischer Lage vor den bayerischen Alpen machen die Westerndorfer Kirche zu einem Kleinod bayerischer Barockarchitektur. Im Westen der Kirche am Rand des Friedhofs steht die Friedhofskapelle. Sie wurde als Torbau zum Friedhof zur selben Zeit und von denselben Meistern wie die Kirche erbaut. An der südlichen Innenwand ist ein Votivbild von 1691 zu sehen: die Darstellung einer „Totenhilfe“. Skelette erheben sich aus ihren Gräbern, um einen vor dem Beinhaus knienden Ritter, der Sage nach Caspar den Törringer, vor bewaffneten Verfolgern zu schützen. Damit gehört das volkstümliche Gemälde dem Themenkreis „Arme Seelen“ an, was sich auch in der Inschrift bestätigt. Die Gerätschaften, mit denen die Toten kämpfen (darunter Zange, Beil, Sense, Dreschflegel und Hacke), weisen auf ihren Berufsstand im Leben hin.
Am Wasen 70 | 83026 Rosenheim
Unter "Wasen" versteht man ein offenes, nutzbares Grasland, der Name verweist also auf die landwirtschaftliche Nutzung mit Viehhaltung seit dem Mittelalter. Westerndorf selbst wird erstmals im Jahr 1180 erwähnt. Der Ort konnte seinen ländlichen Charakter bis heute bewahren: In einer sanften Senke am Zusammenfluss dreier Gräben ist der Dorfkern mit Kirche, Friedhof, Wirtshaus und den Bauernhöfen eingebettet.
Westerndorf am Wasen | 83026 Rosenheim