Das Ortsbild Flintsbachs wird beherrscht von der um das Jahr 1730 ins Barocke umgebauten katholischen Pfarrkirche St. Martin. Abraham Millauer schuf einen stattlichen Bau, in dem heute prachtvolle Rokokoaltäre sowie ein großartiges Deckenfresko von Sebastian Rechenauer aus dem Jahre 1803 zu bewundern sind. Rechts vom Altar ist die Rochusfahne (Pestfahne) aufgestellt. Auf dem alten Friedhof finden sich vor der spätgotischen Allerheiligenkapelle mehrere Reihen kunstvoll gearbeiteter schmiedeeisener Grabkreuze.
Kirchplatz 2 | 83126 Flintsbach am Inn
www.flintsbach.de/flintsbach-erleben-und-entdecken/pfarrkirche-st-martin.htm
Die Fahne, die sich in der Kirche St. Martin in Flintsbach befindet, erzählt von der Gründung der Rochuswallfahrt 1611. Das Bild zeigt zwischen der Burg Falkenstein und der Petersbergkirche die Wallfahrergruppe an der Kapelle Maria Schnee. Am rechten Bildrand ist die ehemalige Nepomuk-Kapelle zu erkennen, darunter die Ortsteile Falkenstein und Windschnur, die ehemalige Kistlerkapelle und links im Bild der Pestfriedhof zwischen Flintsbach und Fischbach.
In einem großen Raum von ca. 100 m² wird eine Dauerausstellung präsentiert. In einem Rundgang wird zunächst die Frühgeschichte (Urnenfelderzeit), die mittelalterliche Herrschaft der Falkensteiner, ein Überblick über die Orts- und Kirchengeschichte Flintsbachs, die römischen Spuren in der Ortsgeschichte sowie die Kultur- und Kirchengeschichte des Petersbergs präsentiert. Es folgen als deutlicher Schwerpunkt der Sammlung die religiösen Objekte aus der Kirchengeschichte und Volksfrömmigkeit. Vorgestellt wird auch die Rosenkranzbruderschaft, aus deren Besitz elf von Georg Zelger gemalte Rosenkranzfahnen im Museum aufbewahrt werden. Das im Jahre 1984 auf Initiative des Pfarrers Geistlicher Rat Josef Rosenegger gegründete Pfarrmuseum wurde 1995 durch den ihm nachfolgenden Pfarrer geschlossen. Seit dem Jahr 2001 kümmert sich der Freundeskreis Pfarrmuseum Flintsbach e.V. um das Museum.
Kirchplatz 5 | 83126 Flintsbach am Inn
www.flintsbach.de/flintsbach-erleben-und-entdecken/pfarrmuseum.html
Obwohl der Biberstein mit seinen faustgroßen Geröllen verhältnismäßig grob ist, sind schon im frühen Mittelalter Mühlsteine aus ihm geschlagen worden. Mühlsteine zählen seit der Jungsteinzeit zu den wichtigsten Alltagsgeräten, um das Getreidekorn aufzuschließen und für die Ernährung des Menschen verwertbar zu machen. Vor allem die Wassermühlen hatten einen andauernden Bedarf an harten, bruchfesten Mühlsteinen. Vom ältesten Mühlsteinabbau an der Biber wissen wir durch eine Urkunde aus dem 10. Jahrhundert, die den ältesten Nachweis eines Mühlsteinbruchs in Bayern darstellt.
Auf der Biber in Brannenburg befindet sich die frühbarocke ehemalige Wallfahrtskirche St. Maria Magdalena. Die Kirche wurde bereits während des Dreißigjährigen Krieges von einem ortsansässigen Eremiten erbaut und blieb bis heute weitgehend unverändert. Sie entstand ursprünglich aus einer Klause mit Kapelle und befindet sich mitten auf einer Waldwiese. Das Kruzifix in der Kirche gehörte vermutlich bereits zur Erstausstattung aus dem Jahr 1630. Etwas unterhalb der Kirche findet man natürlich entstandene Felshöhlen. Diese dienten den Eremiten früher als zusätzliche Andachtsräume. Die Besiedelung der Biberhöhe ist bis ins frühe 19. Jahrhundert nachgewiesen. Der letzte hier lebende Eremit verstarb im Jahre 1813.
Biberhöhe 5 | 83098 Brannenburg
Die Kirche wurde in den Jahren 1947 bis 1949 aus Biberstein erbaut. Der helle Saalbau ist 36 m lang und 15 m breit, hat eine halbrunde Apsis mit Krypta und erinnert in seiner Grundform an eine frühchristliche Basilika. Der 31 m hohe Kirchturm wurde erst 1956 fertig gestellt. Ein einfacher Altarblock aus Biberstein wirkt aus der Ferne wie der Grundsockel für das 6 m große Kruzifix, das die ganze Kirche beherrscht. Prof. Hans Wimmer schuf dieses moderne und ungewöhnliche Kunstwerk, das 1950 sogar in der Weltausstellung Christlicher Kunst in Rom ausgestellt worden war: Christus ist als Friedenskönig dargestellt, der mehr die Ruhe des erschöpften Siegers als den Schmerz des Gepeinigten ausstrahlt. Die Körperhaltung und die eigenartige Haltung der überlangen Arme symbolisieren einen Kelch. Am südlichen Seitenaltar befindet sich ein im Jahr 1963 geschaffener Tabernakel aus Bronze des Rosenheimer Bildhauers Josef Hamberger, der damals auch einige Änderungen im Altarraum durchführte. Darüber ist eine Altöttinger Madonna des Degerndorfer Künstlers Matthias Perthaler aus dem Jahr 1752 zu sehen.
Kirchenstr. 26 | 83098 Brannenburg
Das Wallfahrtskirche St. Margarethen, die etwas oberhalb von Brannenburg in großartiger Landschaft mit einem einmaligen Rundblick über das Inntal liegt, stellt ein Kleinod christlicher Kunst und Gläubigkeit dar. Die Verehrung der Heiligen Margaretha hielt bereits früh Einzug in die abendländische Kultur. Zurückkehrende Kreuzritter brachten den Margaretenkult im 11./12. Jahrhundert mit in ihre Heimat. Der Bau des vorderen Kirchenschiffes lässt vermuten, dass die heutige Margarethenkirche genau zu dieser Zeit, zunächst jedoch als Kapelle, entstand. Als Kirche wird sie erstmals im Jahr 1447 urkundlich im Salbuch von St. Margareth im Rahmen eines Kaufgeschäfts erwähnt. Ein gewisser Georg Sabelkiel aus Flintsbach verkaufte damals sein Gut um 46 Pfund Pfennig an die Kirche St. Margarethen. Um 1500 erfolgte dann der Anbau von Chor und Turm. 1654 wurde die Kirche nach Westen hin verlängert und erhielt eine hölzerne Täfeldecke sowie eine Emporenbrüstung. Der neugotische Treppengiebel des Kirchenturmes stammt aus dem Jahr 1877. Der Friedhof beherbergt einige Gräber und Gedenktafeln bekannter Persönlichkeiten.
St. Margarethen 12 | 83098 Brannenburg