Der Tatzelwurm oder Tatzlwurm ist ein alpenländisches Fabeltier, auch bekannt als Dazzelwurm, Praatzelwurm, Springwurm, Steinkatze, Stollenwurm, Beißwurm oder Bergstutzen. Er gilt als kleiner Verwandter von Drache und Lindwurm und soll vor allem im Alpenraum und im Alpenvorland vorkommen. Der Name setzt sich zusammen aus Tatze, was je nach Zusammenhang Bein, Pfote oder Klaue bedeuten kann, und Wurm, was darauf hindeutet, dass es sich beim Tatzelwurm um einen „Halbdrachen“ mit einem schlangenartigen Unterleib und zwei prankenbesetzten Vorderbeinen handelt. Die Sage um den Tatzlwurm von den Wasserfällen nahe Oberaudorf liest sich wie folgt: "Seit Jahrhunderten wanderten fromme Pilger von Tirol nach Birkenstein zur Wallfahrtskapelle, der Weg führte an der Tatzlwurm-Klamm vorbei. Dort, in der finsteren Höhle hinter dem Wasserfall, hauste der Tatzlwurm. Eine furchterregende Erscheinung mit riesigem Maul mit messerscharfen, spitzen Zähnen. Aus seinen Nüstern stößt er Rauch und Feuer und sein Schuppenpanzer glänzt in allen Farben. Er läuft auf sechs stämmigen kurzen Beinen und hat große Fledermausflügel. Der erste Pilger war Johann M., der den schrecklichen Drachen im Jahre 1687 erblickte. Er beschrieb den gefährlichen Tatzlwurm seiner Frau, wie er ihn erblickte und sich zur Wirtschaft retten konnte, jedoch den Pilgerweg nicht mehr weitergehen konnte. Vielen weiteren Augenzeugen im Laufe der Zeit widerfuhr dasselbe Schicksal, manche jedoch wurden vom Ungeheuer verschlungen. Als er auch begann, mehrere Sennerinnen von den umliegenden Almen zu verspeisen, wurde er verfolgt, doch kein Jäger konnte ihn je erlegen. So haust er wohl heute noch in der Tiefe der Tatzlwurm-Wasserfälle!"
Quellen: Hauschronik des Alpengasthofs Feuriger Tatzlwurm
www.chiemsee-alpenland.de/entdecken/alle-sehenswuerdigkeiten/wasserfaelle-tatzlwurm-1665b736c8
Die Wallfahrtskirche St. Margarethen, die etwas oberhalb von Brannenburg in großartiger Landschaft mit einem einmaligen Rundblick über das Inntal liegt, stellt ein Kleinod christlicher Kunst und Gläubigkeit dar. Die Verehrung der Heiligen Margaretha hielt bereits früh Einzug in die abendländische Kultur. Zurückkehrende Kreuzritter brachten den Margaretenkult im 11./12. Jahrhundert mit in ihre Heimat. Der Bau des vorderen Kirchenschiffes lässt vermuten, dass die heutige Margarethenkirche genau zu dieser Zeit, zunächst jedoch als Kapelle, entstand. Als Kirche wird sie erstmals im Jahr 1447 urkundlich im Salbuch von St. Margareth im Rahmen eines Kaufgeschäfts erwähnt. Ein gewisser Georg Sabelkiel aus Flintsbach verkaufte damals sein Gut um 46 Pfund Pfennig an die Kirche St. Margarethen. Um 1500 erfolgte dann der Anbau von Chor und Turm. 1654 wurde die Kirche nach Westen hin verlängert und erhielt eine hölzerne Täfeldecke sowie eine Emporenbrüstung. Der neugotische Treppengiebel des Kirchenturmes stammt aus dem Jahr 1877. Der Friedhof beherbergt einige Gräber und Gedenktafeln bekannter Persönlichkeiten.
St. Margarethen 12 | 83098 Brannenburg